Viele Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, sind gleichzeitig auch von einer Angsterkrankung oder Depression betroffen – eine enorme zusätzliche Belastung. Der Grund: Die Symptome beider Erkrankungen beeinflussen sich gegenseitig und können einen regelrechten Teufelskreis bilden.
Suchterkrankungen sind daher ohne eine fundierte kompetente stationäre Betreuung samt engmaschiger Intervallnachsorge nicht effektiv zu behandeln. Häufig ist dabei erst einmal eine Differenzierung der Hauptursachen nötig – sprich: Steht die Sucht im Vordergrund oder sind es die auslösenden Ereignisse? Handelt der Patient in der Sucht und reißt den Rest mit sich – oder ist er wegen den Auslösern in der Sucht gelandet?
Dadurch ist es nicht einfach damit getan, eine Entgiftung durchzuführen und den Patienten verhaltenstherapeutisch zu begleiten. Stattdessen müssen die typischen Leitsymptome einer Depression wie Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und Hoffnungslosigkeit in die Psychotherapie multi-modal eingebunden werden um so den Weg in eine stabile dauerhafte Abstinenz ebnen. Ebenso kann eine individuell psychopharmakologisch abgestimmte Behandlung integrierter Bestandteil der Therapie sein.
Das Behandlungskonzept unserer Klinik ist auf dieses komplexe Störungsbild abgestimmt. Auf dieser Grundlage erfolgt in der Regel stets eine kombinierte Behandlung, in deren Mittelpunkt beide Aspekte stehen – die Sucht wie auch die Depression.
Für eine bestmögliche Behandlung der Depressions-Sucht-Symptomatik kommen achtsamkeitsbasierte Verfahren der dritten Generation der Verhaltenstherapie zum Einsatz. Neben der Akzeptanz- und Commitment-Therapie gehören dazu auch metakognitive Ansätze. Ziel ist es, neben einer psychischen Stabilisierung das Risiko eines Rückfalls in die Depression und/oder in die Sucht zu minimieren.
Weitere Elemente einer bewusst engmaschigen Behandlung bilden Maßnahmen zur Stressbewältigung, das Trainieren emotionaler Kompetenzen, kreative und arbeitsbezogene Therapieeinheiten sowie eine bewegungstherapeutische Aktivierung. Achtsamkeitstraining und gezielte Situationsanalyse ermöglichen Patienten, im geschützten Rahmen der Klinik Zugang zu den Auswirkungen ihres eigenen Verhaltens und zu möglichen sinnvollen Handlungsalternativen zu finden.
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